Der Holzstich

Die um 1500 erfundene Radierung ist ein Tiefdruckverfahren. Dabei wird eine Kupferplatte zunächst mit einer dünnen Schicht aus Ruß und Wachs, Harz oder Teerlack überzogen. In diese Schicht ritzt der Künstler mit lockerer Hand seine Zeichnung derart ein, daß unter der aufgetragenen Schicht das Kupfer erscheint. Gibt man die Platte nun in ein Säurebad, dann frisst die Säure an den freigelegten Stellen Vertiefungen in die Platte, die noch bedeckten Teile aber 
bleiben vor der Säure geschützt. Nun wird die aufgetragene Schicht entfernt und Druckerschwärze aufgebracht. Sie verteilt sich in den Rillen bzw. Linien und wird dann von der glatten Oberfläche sorgfältig abgewischt. Beim Druckvorgang saugt das Papier die Farbe gewissermaßen aus den Vertiefungen heraus.

Die Radierung erlaubt gegenüber dem Kupferstich eine freiere Linienführung, da die Harz- bzw. Teerschicht der zeichnenden Hand keinen Widerstand entgegensetzt. Die so entstehenden Kunstwerke werden von Sammlern hochgeschätzt, nicht zuletzt wegen der begrenzten Auflage: das weiche Kupfer erlaubt nur einige hundert gute Abzüge, dann sind die Platten ausgedruckt. Ein gutes Beispiel für vollendete Radierkunst sind die Städteansichten von Braun und Hogenberg.


Denken sie immer daran:
Alte Originalstiche sind Ausdruck einer kultivierten Lebensart und eines guten Geschmacks. Sie eignen sich nicht nur als solide Anlage für Sammler sondern auch als Geschenk für viele Gelegenheiten!

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Slava Yurthev Copyright Peter Bierl Buch- & Kunstantiquariat